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Elements

by Erwin Ditzner

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1.
2.
donkey walk 04:48
3.
bongo 03:37
4.
picus 00:56
5.
to bo 02:28
6.
7.
skin 01:04
8.
foreplay 01:14
9.
love 02:33
10.
love again 01:54
11.
coins 01:29
12.
frank Z 01:15
13.
papa roncon 03:08
14.
15.
heart 03:11
16.
kitchen 02:12
17.
march 04:24

about

Erwin Ditzner „elements“
rhythmen sind überall. man braucht die welt nur nach ihnen abhören. im körper, im raum. kein musiker erschafft sie aus dem nichts. die welt vibriert. und „every good vibration is music“ (william parker).
jedes spielen ist ein dazu-spielen. „schon früher, wenn ich als kind im auto saß und der blinker ging (mein vater hatte einen alten opel), habe ich auf dem polster herumgetrommelt und versucht, einen takt, eine synkope dazu zu schlagen. mein elternhaus stand an bahnschienen. rhythmus und geräusche, auch vogelgezwitscher – ich musste etwas dazu spielen. das alles sind elemente, die mich in meinem rhythmischen dasein geprägt haben“, erzählt erwin ditzner. und nennt seine (erste) schlagzeug-solo- platte ELEMENTS. // dazu-spielen. die rhythmen der welt ablauschen. sie finden und wieder andere in die welt spielen. eine geschichte erzählen mit schlägen, geräuschen, sounds. dialogisch, wie geschichten nun mal sind: erst hören, dann reden.
erst reden, wenn man jemand zuhört. eine LP lang: 2 x 20 minuten, die man mit nach hause nimmt und denen man zuhört, nicht im hintergrund laufen lässt.
DRUMS UNLIMITED. solo. das persönliche reagieren auf die rhythmen, die einen
prägen. das ist ein intimer prozess und rührt an die grundlagen. „eigentlich bin ich ein team-typ. lange zeit war ich kein freund von solos – ich wollte begleiten. von zehn schlagzeugsolos gefällt mir eins. ich mag keine drummerleistungsschau.“ nach 30 jahren gibt es einen prozess der reduktion: die besetzungen werden kleiner, das drum-set immer weiter abgebaut, immer seltener wird auf geübtes, erprobtes zurückgegriffen: am liebsten nur reagieren – zulassen, dass sich alles selbstständig macht. keine spuren volltrommeln. keine overdubs.
geräusch und zuspiel. mutterseelenalleine. // THIS RECORD IS NOT FOR DRUMMERS. hätte ein untertitel sein können. 40 minuten schlagzeug – und kein einziges, klassisches schlagzeugsolo. // FIRST TAKES. „ich habe mir nicht verboten, mehrere takes zu machen. aber von take zu take wurde mir klarer, in welche richtung es ging und plötzlich kapiert: das wird zu sportlich.“ also nur das übrig lassen, was die höchste spannung hat. worauf man unvorbereitet reagiert. es blieben nur die first takes übrig.
// THE ART OF NOISE. küchengeräte, regen, quietschende bettfedern, zeiger einer uhr, ein herzschlag, hufe im kies, ein specht. tim elzer, ein geräuschemacher aus speyer, hat ditzner seine datenbank zur verfügung gestellt – sounds, abgenommen, destilliert, geloopt. ditzner will einen esel, er bekommt einen esel. und dann macht er selbst geräusche: auf fell und metall, mit holz und schaumstoff, auf gefundenen oberflächen und zitternden objekten. ein gespräch entsteht im raum. eine geschichte wird erzählt. 16 geschichten.
// KLICK KLACK STORY. „ein incoming. jemand macht eine tür auf, kommt rein und setzt sich ans schlagzeug.” eine uhr ist im raum und damit ein rhythmus. doch wenn der schlagzeuger einsteigt, wandert der sound, wird übernommen, dann verwandelt. ganz klassisch eigentlich: bassdrum, auf- und zuschnappendes hi-hat, trommeln und stöcke. eine hommage an max roach, den oasenfinder des solo-schlagzeugs? „nein – wenn überhaupt, dann an ed blackwell. den drummer, den ich immer am meisten verehrt habe. puls und gefühl!“ // DONKEY WALK. das muster von hufen im kies. aufgegriffen mit den händen. „wenn er wiederkommt, wird der esel zum mensch – aber ob man das erklären muss?“ mit dem menschen kommt die stimme. ein weiterer sound, auf den man reagieren kann, hier zum ersten mal. // BONGO. ein intermezzo über ein trademark. „eine klangfarbe, die zu
mir gehört. daran würde man mich erkennen.“ // PICUS. der specht. davon gibt es viele dort, wo ditzner lebt. aber sie aufzunehmen ist schwierig. der deckel eines flügels muss herhalten, der zufällig im raum steht. eine obertontrommel darauf, auf kissen gebettet und in schwingung versetzt. ein dialog: „zwei sounds, die sehr unterschiedlich sind – das hat mich interessiert.“ // TO BO. wieder die stimme. „diesmal singe ich fast, obwohl ich eigentlich keine töne treffe.“ „to bo“ benennt das hineinfallen in den bo diddley beat, der jeden schlagzeuger prägt. afrika. clave. rock ‘n roll. ditzner bewegt sich, der sound wandert // IN THE BATHTUB. mit den ohren unter wasser. „im heißen bad abhängen. chillen, singen. man hat viel zeit, man fühlt sich wohl.“ ganz leise, mit mellons auf zwei trommeln gespielt, hochgepegelt. dazu das chaos der wassertropfen: ein zustand. für sich sein.
// SKIN. abschluss der ersten geräuschwanderung. das schlagzeug an sich wird zum sound. mit den händen auf dem fell der trommel. „das möchte ich in zukunft mehr machen, aber dazu brauche ich mehr zeit“: die sensationen des alltags abnehmen. „eine tischplatte klingt einfach anders als ein drumset.“ // FOREPLAY – LOVE – LOVE AGAIN. rhythmen hören und spielen – liebe kriegen und machen. einmal ist zu kurz, man will das noch mal erleben. Die körper setzen die federn in bewegung. 4-on-the-floor, den gemeinsamen rhythmus finden. mit einer elektrischen – na klar – ZITHER. eine saite soweit runter, dass sie fast tot ist. tiefer geht es nicht. cheap funk. // COINS. wie die dinge fallen.
die drehbewegung mit einem rebound kommentiert. „manche davon habe ich am ende selbst gespielt.“ forschungsbericht: auf jedem fell klingt das anders. und den klang dann in eine form bringen. am ende hat es sich ausgedreht. und stille tritt ein. // FRANK Z. „zappa had discovered the hypnotic power of the marimba and vibraphone back in his uncle meat days.” (erster google-treffer.) ein vorbild, in die eigene stimme integriert. “als ich anfing, schlagzeug zu spielen, habe ich das gehört und konnte nicht glauben, wie man sowas hinkriegt.“ // PAPA RONCON. weiter mit der schlitztrommel. erinnerung an eine begegnung im ecuadorianischen regenwald: ein großer alter musiker, afrikanische spuren in lateinamerika. 3er- gegen 2er-rhythmen, patterns, die auseinanderlaufen und sich wiedertreffen, „unordentliche grooves, die einfach leben und sich verändern, je nachdem, wo man sie gerade hört.“ // DON’T KILL ME. (I’m in love.) ein song. könnte die singleauskopplung werden. ein freund, der berliner bruno nagel, trägt das auf einem t- shirt und singt es hier mit kopfstimme. für den loop ist auf der lp nur 2 minuten zeit.
regentropfen dazu, auf einer kleinen tamburin-ähnlichen trommel. vorne tröpfelt es durch eine rinne, dahinter: regen. // HEART. das naheliegendste (fast) zum schluss. der
lebenslange rhythmus des körpers. was setzt man dem entgegen? was, wenn die atmung diesem herzschlag wegläuft? sofort wird es existentiell bedrohlich. drummer-spannung: einen groove finden, sich gleichzeitig davon lösen. // KITCHEN. matthew herbert machte house music mit küchengeräuschen. erwin ditzner püriert. was ein küchengerät anrichten kann – und was es gleichzeitig als genuss verspricht. „töpfe auskratzen und zen-hafte ruhe – gegensätze, die mich im alltag interessieren.“ ein glockenmotiv verspricht harmonie in diesem höllischen radau. naheliegender kann man nicht aufhören, wenn man die sounds des alltags kennt.
ELEMENTS. „der beat des jazzschlagzeugers schafft den raum, in dem die musik geschieht“, behauptete ein berühmter jazzpublizist in baden-baden. erwin ditzner schafft weit mehr. er macht die musik des raums hörbar, versetzt mit dem körper klänge in bewegung, er streichelt haut und spielt sex, lässt dingen ihren lauf, reagiert organisch auf mechanik, schlägt gegen schwingungen an, lässt natürliches chaos stehen und hält gegeneinander arbeitende rhythmen aus. er kennt seine elemente und hört darüber hinaus. „wer braucht sowas?“ fragten ihn befreundete musiker. „ich brauche das“, antwortete ditzner. und am ende, wenn wir unseren soundhorizont erweitert bekommen haben, wissen wir, dass wir das auch brauchen. „ursprünglich wollte ich ja eine danksagung auf der platte unterbringen: an alle leute, die NICHT versucht haben, mich davon abzubringen!“ dem schließen wir uns an.
// jan künemund, april 2013.

credits

released April 19, 2016

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all rights reserved

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about

ditzner Ludwigshafen, Germany

Ditzner’s life as a drummer started at an early age and from the get-go it was specked with revolt, which so often ends in capitulation but rarely in unsuspected mastery...
It is exactly because of this attitude and because he draws his originality from himself and not from the “ten commandments of jazz” or the “law of rock” that he is at home in all genres.
Jazzpodium/Volker Doberstein
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